„…letzter Weg, ein letzter Blick, ein letzter Gruß, das heißt, man jetzt Abschied nehmen muss…“
Ramharter Franz
Konzept
Das Bestattungsinstitut ist die Spange zwischen dem Friedhof und der Einfahrt. Der Grundriss entwickelt sich aus dem “Weg des Verstorbenen” bis zur Grabstätte:
Ort der Ankunft
Bringen des Sarges von der Ostseite
Ort der Vorbereitung
als Ort der Aufbewahrung und Aufbahrung, rituelle Waschungen
Ort der Stille
im Raum der Abschiednahme (individuelle Abschiednahme, Begegnung mit dem Pfarrer,….)
Ort der Gemeinschaft
Trauerhalle für die gemeinsame, öffentliche Abschiednahme
Ort der Ruhestätte
Friedhof, letzter Zug bis zu Grabstätte, öffentliche Abschiednahme
Leben und Tod gehören zusammen und es ist nicht einfach sich mit einem der Art schwierigen Thema auseinander zu setzten und, im Folge dessen, ein Gebäude (Bestattungsinstitut) zu planen. Ein Ort des Abschieds soll nicht alles Schöne und Hoffnungsvolle aussperren, deshalb ist es wichtig, einen Platz zu schaffen, an dem man sich aufgehoben fühlt. Ein Ort, der in der Erinnerung mit Trauer aber auch mit positiven Gefühlen besetzt wird. Viele finden in der Natur Halt und Trost, weshalb eine Sicht aus der Trauerhalle und dem Eingangsbereich auf die blickfreie Landschaft ermöglicht wird.
Den Tod eines nahestehenden Menschen zu verstehen und zu akzeptieren ist ein sehr wichtiger Aspekt bei der Trauerbewältigung. Vielen Angehörigen ist es dabei wichtig, beim Verstorbenen zu verweilen, ihn noch einmal zu berühren oder ihm noch einiges zu sagen. Ein Ort, an dem diese Art von Abschied ermöglicht wird, soll eine freundliche, warme Atmosphäre ausstrahlen. Ein anderer wichtiger Aspekt ist nicht nur die Hinterbliebene, sondern auch den Verstorbenen in den Mittelpunkt zu stellen um ihm einen würdigen „letzten Weg“ zu erweisen.
„Letzter Weg geht nun zu Ende, von nun an kommt die Wende…
Ein letzter Blick, ein letzter Gruß, das heißt, man jetzt Abschied nehmen muss…
Doch wer sagt- dass es das letzte war, auch wenn es klingt ganz sonderbar…“
…neue Hoffnung
Ramharter Franz
Lichtpanung
Beschreibung des Gebäudes
Raumprogramm
Das Bestattungsinstitut hat insgesamt 427 m2 Fläche.
Trauerhalle 90 m2; Aufbahrungsraum 27 m2; Kühlraum 13 m2;
Wasch- Umziehraum 13 m2; Eingangsbereich 55 m2; Wartezimmer 25 m2; Gesprächszimmer 22 m2; WC-Anlage 15 m2; Personalbüro 24 m2; Teeküche 17 m2; Technikraum 13 m2; Lager 13 m2
Der Boden im Eingangsbereich und in Fluren ist mit schwarzen Schiefer-Fliesen ausgelegt, die Wände sind aus natürlichem Lehmsandverputz. Die Trauerhalle, Aufbahrungsraum, Wartezimmer und Personalräume sind mit hellen Holzparket-Böden ausgestattet. Die Wände sind ebenfalls hell verputzt.
Ort
Da es wurde kein konkreter Ort vorgegeben, habe ich davon ausgegangen, dass Institut als Einschluss zum Friedhof auf einer flachen freien Landschaft in der Nähe von der Stadt stehen sollte. Als Beispiel Raum, Kölner – Stadtteil Bickendorf. Der Eingang ist in das Bestattungsinstitut für die Trauergäste von der Südseite. Die Trauerhalle ist wie die Spange zwischen dem Friedhof und der Einfahrt. Der Grundriss entwickelt sich aus dem „Weg des Verstorbenen“ bis zur Grabstätte.
Beschreibung des Vorhabens
Die Trauerhalle und der Aufbahrungsraum sind zwei Haupträume des Bestattungsinstituts, die besondere Beleuchtung und Tageslicht erfordern.
Lichtkonzept
Vorhaben zur Tageslicht
Die Räume haben großzügige Glasfenster, die die gleichmäßige Verteilung des Lichtes in den Räumen ermöglichen, sind nach Norden ausgerichtet. Dadurch dass jegliche Sonnenlichteinstrahlung vermiedet wird, erhalten die Räumlichkeiten homogene und zurückhaltende Atmosphäre. Für die Trauergäste sollen die Trauerhalle und der Aufbahrungsraum als Rückzugsort zur Abschied mit dem Verstorbenen dienen. Daher ist es angemessen, dass die Trauergäste nicht mit der direkten Sonnenlichteinstrahlung konfrontiert werden.
Vorhaben zur Kunstlicht
In der Trauerhalle und dem Aufbahrungsraum sind die Decken abgehängt und darin sollen sich die Leuchten und Lampen befinden. An den Seiten sollen die Leuchtstoffröhren seitlich eingelassen werden, sodass sie indirektes Licht zur Seite ausstrahlen. Diese Lichtfugen sollen beruhigende Atmosphäre den Räumlichkeiten verleihen, wo Ruhe und konzentration herrschen. Zusätzlich in der Decke der Trauerhalle sind 17 Einbaustrahler eingebaut, die nach Bedarf eingeschaltet werden können. Und in dem Aufbahrungsraum sind 3 Einbaustrahler eingebaut.
Wartezimmer/Gesprächszimmer/Büro/Teeküche/Erschließungsflur: Downlights in der Decke. Für die Reinigung eine separate Beleuchtung vorhanden.